Hinweis: Ich beschäftige mich schon länger mit Biologie und Evolution, wenn auch nur hobbymäßig. Im Moment habe ich die Schnauze voll, darüber weiterhin zu bloggen.
Vor allem deswegen, weil längst überwunden geglaubte Klischees mithilfe von Evolutionspsychologen, Neodarwinisten oder Geschlechtsbiologen wieder verbreitet werden; sämtliche je über uns verbreiteten Enten seien doch die reine Wahrheit.
Aber vor allem nerven mich die schwachsinnigen Vollpfosten, die sich das Etikett „Hochwissenschaftlich“ auf ihre Stirnen geklatscht haben. Dass diesen Schwachköpfen nicht auffällt, dass sich diese Klischees seit ca. 2.500 Jahren ständig wiederholen, und damit selbst belegen, dass sie Schwachsinn sind, denn wenn sie stimmen würden, müssten sie ja auch nicht ständig wiederholt werden. Männliche Logik
ist so irrational, wie ein Nilpferd auf dem Mount Everest.
Kurzum; dieser Artikel ist der Letzte. Ich brauche eine Pause.
Bspw. müssen u. a. auch die folgenden Fragen auf Antworten eben warten:
Warum wurden 140 Millionen Frauen geschlechtlich verstümmelt, und jeden Tag kommen weitere 2.000 dazu?
Warum wurden bis heute 80 Millionen Frauen weltweit entführt und wie Vieh verkauft?
Warum ist Vergewaltigung eine Kriegswaffe?
Warum gibt es Sextourismus?
Warum haben Männer so einen deftigen Minderwertigkeitskomplex?
Fakt ist: Dass das Y-Chromosom auf 1/3 seiner ursprünglichen Größe geschrumpft ist, und dabei obendrein über 1.000 Gene verloren hat. Das kann nicht ohne Folgen geblieben sein. Beantworten die Folgen meine Fragen? Oder ist die Zeit des Homo sapiens abgelaufen? Wenn ja, was kommt danach? Der Homo femina?
So weit so gut.
Viel Spaß beim Rest und tschüss bis irgendwann.
Y-Chromosom – oder ein Trümmerhaufen? Geschrieben am 17.11.2011
Das Thema wurde bzw. wird immer noch kontrovers diskutiert.
Und das ist in der Tat auch nicht überraschend, ist das Y-Chromosom doch der Träger
der Gene, die den Mann zum Mann machen.
Meine Ansicht darüber richtet sich nicht gegen irgendeinen Menschen, mit welcher Chromosomenkombination auch immer. Es ist auch keine neue These, sondern nur meine Reflexion über Y-Chromosom Studien, die ich auszugsweise zitiert und auch verlinkt habe.
Die meines Wissens nach erste Studie, die das Y-Chromosom als Trümmerhaufen definierte, erschien 2003 von dem Molekularbiologen David Page. Da es ja die Regel ist, dass eine Studie durch eine andere in Frage gestellt wird, fand ich auch eine die dann aber mMn gleich völlig abhob, indem sie aus dem Trümmerhaufen ein „Super Mario“ Y-Cromosom machte, das sich angeblich selbst regenerieren kann.
Der Haken daran, die Forscher des Whitehead Institute for biomedical research blieben in ihrer Studie von 2005 die Erklärung schuldig, warum es dann trotz der Selbstregenerierung dazu kommen konnte, dass ca. 1.000 Gene vom Y-Chromosom verschwunden sind. Seltsam seltsam, zumal die Forscher das ja auch nicht leugnen.
Noch seltsamer finde ich, dass sich die Studien anscheinend nur auf europäische weiße Männer beziehen. Bzw. sie so formuliert wurden, als ob weltweit alle Männer davon betroffen sind.
Das mag evtl. gar keine Absicht sein, die Betonung liegt aber auf evtl. Denn die Wissenschaft hat seit der Antike schon immer so formuliert, als ob nur ihre Sichtweise
das Gelbe vom Ei ist.
Dass sie das nicht ist, wird bei einem Vergleich mit anderen Kulturen schnell deutlich.
Bspw. haben afrikanische Buschmänner heutzutage noch fast alle Gene wie vor ca. 200.000 Jahren, als der Homo sapiens aus Afrika auswanderte. Und erst danach reduzierten sie sich bei den Ausgewanderten, oder/und mutierten auch anders als
bei den Zurückgebliebenen.
Studie von David Page:
Als David Page glaubte, das Gen gefunden zu haben, dieses eine, schicksalhafte Gen, das erst den Mann zum Manne macht, da nannte er es DP1007. Für die Essenz der Männlichkeit hätte Page kaum ein treffenderes Kürzel finden können: Seinen Kollegen entging jedoch nicht, dass es eine Kombination darstellt aus Pages Initialen und, in den letzten drei Ziffern, dem Codenamen für den virilsten aller Helden, unerhört sexy und stets im Dienste Ihrer Majestät.
Allerdings hatte sich der Molekularbiologe vom Whitehead Institute im amerikanischen Cambridge getäuscht – erst zwei Jahre später nutzten zwei britische Forscher Pages Vorarbeit und stießen nun wirklich auf das wichtigste Gen des Mannes.
Inzwischen hat Page, 47, zusammen mit seinen Kollegen den genetischen Code des gesamten Y-Chromosoms en détail entschlüsselt und im Frühsommer dieses Jahres der Öffentlichkeit präsentiert. Doch auf dem Weg dahin müssen Stolz und Selbstgewissheit manch eines Forschers einer seltsamen Beklemmung gewichen sein: Auf der jahrelangen Suche nach dem Kern alles Männlichen nämlich sind die Erbgutdetektive auf Hinweise gestoßen, dass das Y-Chromosom, die Heimat des Mannmacher-Gens, im Niedergang begriffen ist.
Es schrumpft. In den vergangenen 300 Millionen Jahren hat das Y-Chromosom bereits zwei Drittel seiner ursprünglichen Größe eingebüßt, und dieser Trend setzt sich fort. Damit scheint unausweichlich, dass die Männer aussterben werden.
Die Frage ist nur noch: wann? Quelle & weiterlesen
Die englische Version der Studie des Whitehead Institute for biomedical research – 2003
Nun ist es ja leider keine neue Erkenntnis, dass Wissenschaftler_innen auch zu Huren der Mächtigen werden können und in dem Fall geht es ja auch um nichts Geringeres, als um den Mann und dem Mythos seiner angeblichen Überlegenheit. Und dazu passt natürlich kein Trümmerhaufen-Chromosom. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit seines Aussterbens. Ob es dazu kommt, weiß wohl keiner wirklich, und selbst wenn, dann wohl erst in weiter Zukunft.
Lese auch:
Ein Mann zu sein, ist der häufigste genetische Defekt in der Natur. v. Prof. Jens Reich
Aber die Tatsachen, dass männliche Föten empfindlicher sind. Jungs in der Schule häufiger scheitern. Männer zu Gewalt und Kriminalität neigen. Und dass sie früher sterben, bleibt trotzdem nicht nur bestehen sondern muss ja auch mindestens einen Grund haben. Den oder die, ausschließlich in der Sozialisierung zu verorten, wäre für mich nicht wirklich schlüssig. Und dass die männliche Dominanz kein Naturgesetz ist, sondern Willkür, ist ja schon seit dem ersten Patriarchat mehr als ausreichend bewiesen worden.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben die Europäer wieder versucht ihre Zivilisation mit Waffengewalt auszudehnen, vor allem während der beiden Weltkriege. Aber erst anschließend und maßgeblich durch den Neoliberalismus im Zuge der Globalisierung (ökonomische Gewalt) ist es ihnen gelungen. Oberflächlich betrachtet, erfolgreich.
Die weltweite Überlegenheit des Westens war aber nur durch die rücksichtslose Vernichtung von Ressourcen möglich. Trotzdem entschieden sich nichtwestliche Völker,
es dem Westen nachzumachen. Siehe Japan, China und Indien.
Die Gier Einzelner, korrupte Politiker_innen, religiöser Schwachsinn, die Hure Wissenschaft sowie die Wegschaumentalität des Volkes verhindern die längst überfällige kulturelle Erneuerung. Dieses Versäumnis wird zumindest den Untergang der westlichen Zivilisation herbeiführen. Und dazu wird es schneller kommen als uns lieb sein kann. Ob Männer wegen ihres Y-Chromosom-Trümmerhaufens irgendwann aussterben werden oder nicht, ist deshalb heutzutage völlig unwichtig. Umso wichtiger ist zu erkennen, dass alles was mit dem von Männern beherrschten menschenverachtenden System konform geht, die Lebensgrundlage aller bedroht.
Meine Meinung ist ja nach wie vor, dass diese willkürliche Dominanz auf Teufel komm raus erhalten bleiben soll. Und das bestätigt auch der folgende Artikel, der 2010 von der erzkonservativen Wissenschaftsjournalistin Dr. Hildegard Kaulen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht wurde. Die Fragwürdigkeit des Artikels ergibt sich nicht nur daraus, dass er fünf Jahre nach der Studie des Whitehead Institute for biomedical research erschienen ist, sondern auch wegen eines Herausgebers der FAZ, Frank Schirrmacher, der für seine reaktionären Ansichten über die Frauenrolle (zurück an den Herd) in der Gesellschaft bekannt ist, (2006 erschien sein Buch Minimum. Der Titel verweist auf Schirrmachers Analyse der Folgen der Auflösung der Familie als „Keimzelle der Gesellschaft“ und damit der Schrumpfung sozialer Beziehungen auf ein Minimum.)
und dafür auch kritisiert wird.
Dass ewig Gestrige immun gegen Kritik sind, beweist nicht nur er bestens.
Dr. Hildegard Kaulen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung:
Mann auf der Überholspur.
Das männliche Geschlechtschromosom galt lange Zeit als mickriger Zwerg unter den Chromosomen. In den vergangenen dreihundert Millionen Jahren radikal geschrumpft und nur noch im Besitz von drei Prozent seiner ursprünglichen Gene, schien es für diesen Garanten der Männlichkeit nur noch einen Weg zu geben, weitere empfindliche Einbußen zu vermeiden: den Stillstand. Einige Wissenschaftler prophezeiten sogar, dass das Y-Chromosom in zehn bis zwanzig Millionen Jahren gänzlich verkümmert sein könnte. Dass diese Sichtweise grundlegend falsch ist, haben jetzt Forscher vom Whitehead Institute of Biomedical Research in Cambridge (Massachusetts) in einer Arbeit gezeigt, die in der Online-Ausgabe der Zeitschrift „Nature“ (doi:10.1038/nature 08700) erschienen ist.
Das Y-Chromosom ist der Teil des Genoms, der sich am schnellsten und am radikalsten weiterentwickelt. So unterscheidet sich das Y-Chromosom eines Mannes von dem eines Schimpansen – unserem nächsten Verwandten – in einem Drittel der Sequenzen. Die beiden Genome weichen dagegen nur in etwas mehr als einem Prozent voneinander ab, so dass das männliche Geschlechtschromosom eine Insel der Verschiedenheit in einem Meer der Gleichheit ist. Nach der herkömmlichen Geschwindigkeit für den genetischen Wandel hätte sich dieser dramatische Unterschied erst in 310 Millionen Jahren aufbauen dürfen. Das ist die genetische Distanz zwischen Mensch und Huhn. Die Entwicklungslinien von Mensch und Schimpanse haben sich aber erst vor sechs Millionen Jahren getrennt.
Quelle & weiterlesen
Nun, wir sind keine Schimpansen und Tiervergleiche können die Absicht des Artikels auch nicht verheimlichen. Glaube niemals Artikeln, die du nicht selbst gefälscht hast. 😉
Lese auch:
Die Welt verändern – ohne die Macht zu übernehmen
Eines ist allerdings so klar wie Quellwasser:
Wir Frauen sind keine missratenen Männer, wie es Thomas von Aquin behauptet hat,
sondern genau das Gegenteil, ist der Fall: Männer sind missratene Frauen. ROFL 😀
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